Aktuelle Studie von Dr. Schick
Die Firma Dr. Schick GmbH führt aktuell eine kleine Studie bezüglich der Entfernung von Zecken durch. Mit dieser Studie soll gezeigt werden, dass das Herausdrehen der europäischen Zecke (Ixodes Ricinus), wie in der Literatur beschrieben, sehr gut funktioniert, dass nach der Entfernung wenig oder keine Anteile von Mundwerkzeugen in der Haut zurückbleiben und dass Zecken häufig mit Borrelien verseucht sind. Insbesondere wollen wir Personen, die eine Zecke selbst entfernen, Ratschläge geben, welche Maßnahmen nach einem Zeckenstich zu ergreifen sind.
Was ist zu tun, wenn man eine Zecke (wie auf dem Foto) entdeckt, die offensichtlich bereits einige Tage Blut gesaugt hat? Bei der betreffenden Person ist das Risiko, wenn die Zecke Borrelien in sich trägt, hoch, an einer Borreliose zu erkranken. Borrelien kommen in Deutschland und auch weltweit vor, 10 -20 % und auch bis zu 30 % der Zecken sind infiziert.
Die Vorgehensweise im dokumentierten Fall war wie folgt: Die Zecke wurde mit der Zeckenzange Ultra herausgedreht, die entfernte Zecke wurde in unser Zeckenlabor (Hinweis: Bitte immer direkt an das Labor schicken, nie an die Fa. Dr. Schick GmbH) geschickt und auf Borrelien, Anaplasmen und das FSME-Virus untersucht. Das Labor hat keine Erreger in der Zecke gefunden. Die Entfernung war komplett, die Zecke war (dies ist auch auf dem Bild zu sehen) bereits angesogen, es handelte sich um ein adultes Zeckenweibchen. Da die Zecke außer den bekannten Erregern auch noch andere sich im Erdreich befindende Bakterien und Schmutz in die Stichstelle injizierte, wurde die gerötete Stichstelle 7 Tage lang mit einer antibiotischen Salbe (Azithromycin 5 %) Creme behandelt. Die Person wird trotz des negativen Befunds weiter überwacht. Eine Antibiotikagabe konnte aber vermieden werden.
Unser Bestreben ist es, dem Laien die Zeckenentfernung so leicht wie möglich zu machen, alle Personen sollen lernen und wissen, was nach einem Zeckenstich zu beachten ist. Wurde die Zecke innerhalb 12 Stunden (also am gleichen Tag) entfernt, ist das Risiko einer Infektion gering.
Vorgehensweise bei einem Zeckenstich:
- Datum des Stichs notieren
- Zecke sofort entfernen, mit der Zeckenzange von Dr. Schick hautnah fassen und herausdrehen (langsam drehen, dabei keinen Zug ausüben) , siehe youtube https://www.youtube.com/watch?v=LTA6afFncC0
Sehr wichtig: Dauer des Zeckenstichs
- Bei einer Entfernung innerhalb von 12 Stunden nach dem Stich ist ein Infektionsrisiko nur gering. Trotzdem sollten Sie bis zu 8 Wochen nach dem Stich auf Symptome wie "Erythema migrans" (Wanderröte) oder auf Beschwerden ähnlich eines grippalen Infekts achten, dies könnte ein Hinweis auf eine Borreliose sein. Hohes Fieber und Muskelschmerzen deuten eher auf eine Anaplasmose hin.
- Bei einer Entfernung der Zecke ab 12 Stunden nach dem Zeckenstich besteht ein deutlich höheres Risiko, an einer Borreliose zu erkranken, wenn die Zecke mit Borrelien infiziert war. Mit der Dauer des Saugaktes steigt dabei das Risiko proportional an, bei einer Saugdauer von bis zu 3 Tagen ist davon auszugehen, dass eine borrelienhaltige Zecke die Erreger auf den Wirt (Menschen) übertragen hat. In einem solchen Fall raten wir, die Zecke in ein Labor zu schicken oder auf die Symptome einer Borreliose zu achten. Sollte der Nachweis von Borrelien in der Zecke gelingen, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um evtl. eine Antibiotikatherapie einzuleiten. Auf jeden Fall muss die betreffende Person überwacht werden.
Behandlung nach dem Zeckenstich:
- Wir empfehlen, ca. 3 Tage lang die Stichstelle zu desinfizieren, am besten mit 70 % Alkohol (enthalten in den meisten Handesinfektionsmitteln).
Wir suchen Ärzte oder auch Privatpersonen, die an unserer kleinen Studie teilnehmen. Wenn die Zecke mit unseren Zeckenzangen (Zeckenzange oder Zeckenzange Ultra) herausgedreht wurde, übernehmen wir die Kosten für die Laboruntersuchungen. Bei Privatpersonen kann von Dr. Schick bis zu 2 Wochen nach der Entfernung der Zecke ein Foto der Zeckenzange verlangt werden, mit der die Zecke herausgedreht wurde.
Weitere Infos zur Studie: www.dr-schick.de